Dienstag, 17. November 2015

Grundstückdeals... Teil 2... die Ideen einer schlaflosen Nacht


Also möchten die Stadtwerke die Flächen kaufen.

(<- klick mich, ich bin der Link zur Beschlussvorlage) Eher so nebenbei steht dann in der Beschlussvorlage, dass diese Flächen zum Landschaftsentwicklungsplan gehören, die Verbindungswege erhalten bleiben und das Menschen sich da eigentlich auch erholen sollen. Das soll laut Stadtwerken auch dann gegeben sein, wenn sie die Flächen aufkaufen. 



"Pi mal Daumen" - die Flächen befinden sich letztlich ungefähr in den oben rot eingefärbten Bereichen. So ganz rudimentär dargestellt, einen besseren Plan findet ihr als Anlage zur oben verlinkten Beschlussvorlage.

Ich war ja schon ein paar Mal in der Gegend, das letzte Mal heute Nachmittag um für euch Fotos zu machen. Denn ich glaube, viele wissen gar nicht so richtig, wo das ist und wie es dort aussieht. Das erste Mal habe ich mich auf den Stadtplan verlassen und war mit Nick und den Hunden dort – um einen Weg zu laufen, der zwar auf dem Stadtplan toll eingezeichnet ist – aber da ist halt nicht zu sehen, das dort so ziemlich alle Wege irgendwann vor Schranken, Toren oder im Nichts enden. 


Zufahrt über die Musikersiedlung

Vor ein paar Wochen waren wir auch wieder dort und wollten auf der anderen Seite der Kläranlage einen im Stadtplan rot eingezeichneten Radweg nutzen um zum Molchowsee zu kommen. Wir sind echt kläglichst in den Rieselfeldern verreckt. 

(<- klick mich, ich bin der Link zum Artikel darüber) Den Weg, der auf der Karte als Rad- und Wanderweg eingezeichnet war, gab es nicht. Mit Fahrrad, Hund und Behindertendreirad dann die Bundesstraßen zu nutzen ist schon so halber Selbstmord, deshalb haben wir das gelassen. 


Klärwerk

Meine Ideen knüpfen sich an den Begriff „multifunktionale Nutzung“ an – und sind auch durchaus in die Zukunft von Neuruppin gerichtet. Wenn da so umsetzbar wäre, würden beide Seiten enorm von den Grundstücksdeals profitieren, die Stadt Neuruppin und die Bürger wahrscheinlich noch mehr als die Stadtwerke. 


Gelände das aufgekauft werden soll...

Mein Vorschlag wäre: die Grundstücksverkäufe/-ankäufe finden FAST so wie geplant statt. Was das Grundstück am Wasserwerk betrifft, wenn die Stadtwerke den Kaufpreis für die Flächen am Klärwerke auf mehrere Jahre verteilen möchten, dann sollte hier aufgrund der Haushaltslage ebenso verfahren werden. In den Sitzungen allen immer zu erklären, wofür man alles kein Geld hat aber dann Flächen aufzukaufen ist ein sehr schlechter Stil - auch wenn Grundstückswerte letztlich gegengerechnet werden. Wobei die letzte Rate unter der Voraussetzung bezahlt/verrechnet/gegengerechnet wird, dass die Stadtwerke den zusätzlichen Vereinbarungen gerecht werden, die für die Flächen am Klärwerk vereinbart werden müssten. 


Denn letztlich wäre ein „Erholungswert“ auch dann gegeben, wenn einfach nur der Weg zum Kuhburgsberg frei wäre (der oben auf dem Bild). Für so eine stadtnahe Fläche finde ich das dann aber etwas armselig und es wäre auch eine ziemlich billige Lösung. 

Im Hintergrund das Oberstufenzentrum, aber der Weg geht da nicht hin
Ich meine, ich bin ja noch nicht so lange Neuruppinerin, aber das manche Firmen sich irgendwie nicht an vereinbarte oder verordnete Auflagen zu halten scheinen, ist an der Präsidentenstraßen zu sehen. Oder eben auch nicht. Man möge mich gerne korrigieren, aber da, wo seit ewigen Zeiten ein Bauzaun steht und im Hof ein Neubau der zu den Ruppiner Kliniken gehört, hat wohl mal ein Haus gestanden, wo zumindest die Fassade erhalten werden sollte. Und blöder, blöder Weise kam dann „ganz versehentlich“ eine Baggerschaufel angesaust. Soweit mir bekannt ist, sollte dort neu aufgebaut und die historische Fassade nachempfunden werden. War so vereinbart. Nun wurde und wird zwar in die Hochschule investiert, in Baumaßnahmen auf dem Klinikgelände... aber eben nicht an der Präsidentenstraße. Das ärgert viele Neuruppiner und sie haben dafür - zu recht - kein Verständnis. Denn das sieht nach Klüngelei aus.
 
auch dieser Weg soll laut Karte zum OSZ führen... nix da.

Also sollte man aus den Fehlern lernen und Vereinbarungen schriftlich in Verträgen so festhalten, das sie klar und eindeutig sind und auch dann Bestand haben, wenn irgendwann die Akteure wechseln oder irgendwer anfängt, Alzheimer zu bekommen und Absprachen plötzlich vergessen hat. Genau solche festen Absprachen könnten dann nämlich im Fall der Flächen am Klärwerk ein großer Gewinn für die Stadt werden. Nicht monetär gesehen – sondern auf Faktoren wie „Erholung“, „Sportmöglichkeiten“, „Fahrradwege“, „Ökologisch“ und „umweltbewusst“ bezogen und für völlig neue Optionen im Bereich von Veranstaltungen schaffen. Einen Teil dieser Sachen nennt man auch „weiche Standortfaktoren“. Weiche Standtortfaktoren erhöhen vor allem die Möglichkeiten und das Wohlbefinden von Menschen. Ihre finanziellen Auswirkungen lassen sich direkt kaum berechnen, aber langfristig bringen sie Geld. Dadurch, das Menschen hier Urlaub machen, Kurse buchen, Kaffee trinken etc. - und sorgen für Arbeitsplätze. Dort, wo die Menschen Kaffee trinken, Urlaub buchen, einkaufen oder an Veranstaltungen teilnehmen. 


Der Energiepark hat auch schon mal bessere Tage gesehen...

Was ist nun also meine Idee?

Wie schon gesagt, ich bin für eine multifunktionale Nutzung. Das bedeutet in meinem Sinn, das nicht nur die Stadtwerke Holz anbauen und Leute die bestehenden Wege dann endlich mal nutzen können um eine autofreie Verbindung zu haben. Multifunktional bedeutet für mich auch, verschiedene Sportarten zu berücksichtigen. So könnten in dem Gebiet, das wahrscheinlich in irgendwelche Parzellen aufgeteilt wird, Wege zwischen manchen Parzellen angelegt werden, die sich an Reiter, Crossradfahrer, Canicrosser und Bikejörer wenden. Denn siehe da – ich bin ja nicht alleine mit Hund vor dem Rad unterwegs, davon gibt es hier mehrere Leute und ich bin sicher, da kommen auch noch welche zu. Es ist aber eben mitunter stressfreier, wenn man sich einen Weg nicht mit vielen Fußgängern und Freizeitradlern teilen muss. Ähnlich geht es auch Crossradfahrern und Reitern. Alle diese Leute werden nicht in Massen auftauchen. Aber es gibt sie. Genau wie Kanuten, Segler, Ruderer, Taucher und so weiter, die völlig selbstverständlich ihren Sport ausüben und davon ausgehen, dafür eine Infrastruktur zu haben. 
Auch dieser Weg landet vor einem verschlossenen Tor

Es wäre auch ein Blick in die Zukunft. Denn es entwickeln sich ja auch immer neue Sportarten. Eine Geländestrecke zu bieten, die schon im Rahmen der Flächenaufarbeitung und -neueinteilung mit eingeplant werden kann und sich mit den vorhandenen Wegebedürfnissen der Stadtwerke und Forstwirtschaft von Anfang an geplant und umgesetzt werden kann spart Geld, letztlich auch Ärger, wahrscheinlich Frust – und schafft neue Anreize. Nicht nur für die hiesigen Bürger, vielleicht auch für Urlauber, Tagesgäste oder irgendwann gar für Veranstalter von Sportevents. Es wäre eine Grundlage für völlig neue Ideen und Anreize. Darum geht es. 





Denn ja, sicherlich ist es schön, wenn Neuruppin sich als Kulturstadt definiert und profiliert. Aber wenn die Stadt zusätzlich noch attraktive Freizeitangebote schafft, profitieren noch mehr Menschen davon. Auf einem Bein allein kann man nun einmal sehr schlecht stehen.






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